Im August 2024 wurden 320 Österreicher:innen im Auftrag des Im-Fokus-Reports für m.core/WU Wien zu ihrer Bereitschaft befragt, einer Messenger-App Zugriff auf ihre Kontakte zu gewähren. Die Umfrage untersuchte, welche Gedanken und Gefühle das Herunterladen einer fiktiven App namens ChitChat auslöste, insbesondere in Bezug auf den Umgang mit persönlichen Daten.
Wie beeinflussen Alter und Geschlecht die Bereitschaft zur Datenfreigabe?
Die Studie verdeutlicht, dass die Bereitschaft, einer App den Zugriff auf Kontakte zu erlauben, stark vom Alter abhängt. Ältere Teilnehmer waren signifikant weniger geneigt, diesen Zugriff zu gewähren (r = -0,258, p = .012). Interessanterweise glauben die Befragten jedoch, dass andere Menschen in vergleichbaren Situationen häufiger bereit sind, ihre Daten zu teilen. Durchschnittlich gaben die Teilnehmenden an, in 40,3 % der Fälle der App Zugriff auf ihre Daten gewährt zu haben, während sie glaubten, dass andere dies deutlich häufiger tun (58,74 %).
Die Umfrage ergab zudem signifikante Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Männer berichteten, dass sie in der Vergangenheit öfter (44,47 %) den Zugriff auf ihre Kontakte erlaubten als Frauen (36,15 %).
Eine weitere wichtige Erkenntnis war, dass die Teilnehmenden der Meinung sind, mehr Recht auf die Kontrolle über ihre gespeicherten Kontakte zu haben, als die jeweilige Person, die den Kontakt betrifft. Diese Wahrnehmung war stark ausgeprägt (t(319) = 12,587, p < .001) und verdeutlicht, dass der Schutz der eigenen Daten einen hohen Stellenwert einnimmt.
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass das Vertrauen in den Umgang mit persönlichen Daten stark von individuellen und demografischen Faktoren wie Alter und Geschlecht abhängt. Besonders bemerkenswert ist die Diskrepanz zwischen der tatsächlichen Bereitschaft, Daten zu teilen, und der Wahrnehmung, wie andere dies handhaben.
Die Umfrage wurde von 320 Teilnehmer:innen (50,6 % weiblich, 49,1% männlich, 0,3 % divers) beantwortet, wobei das durchschnittliche Alter 43,40 Jahre (Standardabweichung 13,93) betrug.
Die vollständige Studie finden Sie hier!
veröffentlicht: 30.09.24
