Mcore and Talk: Title image - illustration of a woman pushing a shopping cart with a globe in it – illustrating sustainable consumption
Forschungsergebnisse

Nachhaltiger Konsum in Österreich 2025

Rückgang trotz steigender Relevanz

Wie sehr setzen Österreicher*innen im Jahr 2025 tatsächlich auf faire und nachhaltige Produkte? Eine aktuelle Studie in Kooperation mit m.core/WU Wien im Rahmen der Reihe „Im Fokus“ liefert spannende Einblicke – mit überraschenden Entwicklungen im Vergleich zu 2021.

Nachhaltiger Konsum galt lange als Ausdruck gesellschaftlichen Bewusstseins und persönlicher Verantwortung. Doch eine neue Umfrage von Mai 2025 zeigt: Die Begeisterung für nachhaltige Produkte scheint leicht abzunehmen – zumindest wenn es um das tatsächliche Kaufverhalten geht.

Rückgang beim Kaufverhalten fairer & nachhaltiger Produkte

In der aktuellen Befragung gaben 314 Personen in Österreich Auskunft über ihr Kaufverhalten und ihre Einstellungen zu nachhaltigem Konsum. Das Ergebnis: Im Schnitt schätzen die Befragten ihr Kaufverhalten heute nicht nachhaltiger ein als das anderer – ein Rückgang gegenüber 2021. Damals bewerteten sich die Teilnehmer*innen noch als engagierter beim Kauf fairer und nachhaltiger Produkte.

Balkendiagramm zur Frage "Wie oft kaufen Sie Produkte, die einen positiven Unterschied in der Welt machen?"

Auch geschlechtsspezifische Unterschiede sind 2025 weniger ausgeprägt. Während Frauen 2021 noch angaben, häufiger nachhaltige Produkte zu kaufen als Männer, sind diese Unterschiede inzwischen statistisch nicht mehr signifikant.

Nachhaltiger Konsum als Mittel zur Abhebung?

Ein spannender Aspekt der Studie betrifft die Frage, ob nachhaltiger Konsum auch als Möglichkeit zur sozialen Differenzierung dient. Besonders Männer gaben 2025 häufiger an, nachhaltige Produkte zu kaufen, um sich von anderen abzuheben – ein Motiv, das bei Frauen rückläufig ist. Das legt nahe: Während bei Männern ein gewisser Statusgewinn durch Nachhaltigkeit im Vordergrund stehen könnte, verliert dieses Argument bei Frauen an Bedeutung.

Balkendiagramm zur Aussage (Abfrage zur Zustimmung) „Wenn ich mich von anderen abheben möchte, dann kaufe ich Produkte, die einen positiven Unterschied in der Welt machen.“

Die Ergebnisse werfen ein neues Licht auf die Dynamik nachhaltigen Konsums. Die tatsächliche Kaufbereitschaft nimmt ab – möglicherweise durch Faktoren wie Inflation, Konsummüdigkeit oder eine gewisse „Sättigung“ im Nachhaltigkeitsdiskurs.
Zudem ist auffällig, dass nachhaltiger Konsum für viele nicht mehr aus intrinsischer Motivation erfolgt, sondern auch als Mittel zur Selbstdarstellung verstanden wird – besonders bei Männern.

Kurz gefasst: Fairer & nachhaltiger Konsum in Österreich

Die Umfrage von Mai 2025 zeigt: Die Kaufbereitschaft für nachhaltige und faire Produkte ist trotz steigendem Bewusstsein in der Bevölkerung leicht gesunken. Initiativen, die faires und umweltbewusstes Verhalten fördern wollen, sollten diese Entwicklung ernst nehmen – und neue Wege finden, um nachhaltigen Konsum wieder stärker in der Mitte der Gesellschaft zu verankern.

 

Die vollständige Studie finden Sie hier!

 

veröffentlicht: 13.06.2025

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