TALK mcore Im Fokus
Forschungsergebnisse

Woran glauben die Menschen?

Eine Umfrage zu Fakten und Mythen

In einer Zeit, in der Desinformation und Verschwörungstheorien immer mehr Raum in der öffentlichen Debatte einnehmen, wollte es m.core/WU Wien unser Kooperationspartner der „Im Fokus“-Umfragenserie, genau wissen: Woran glauben Menschen wirklich? Die Ausgabe im März 2025 ging dieser Frage auf den Grund – eine Umfrage zu Fakten und Mythen:
328 Teilnehmer:innen (48 % weiblich, 52 % männlich, durchschnittliches Alter 44,5 Jahre) nahmen an der Online-Erhebung teil. Sie sollten angeben, wie stark sie an verschiedene Konzepte glauben – von wissenschaftlich fundierten Themen bis hin zu spirituellen oder esoterischen Vorstellungen. Besonders interessiert hat uns die Haltung gegenüber dem menschengemachten Klimawandel.

Zwischen Wissenschaft und Spiritualität

TALK – Eine Umfrage zu Fakten und Mythen

Die Ergebnisse zeigen ein klares Bild: An der Spitze des Vertrauensrankings steht die Wissenschaft, gefolgt von Schulmedizin, Psychotherapie, Naturheilkunde und dem menschengemachten Klimawandel. Diese Bereiche erhalten durchschnittliche Zustimmungswerte zwischen 4,9 und 5,6 auf einer Skala von 1 (glaube überhaupt nicht daran) bis 7 (glaube absolut daran).

Dem gegenüber stehen eher skeptisch bewertete Themen wie UFOs, Aberglaube, Astrologie oder Wiedergeburt, die im unteren Drittel der Skala landen.

Erstaunlich ist dabei die hohe Akzeptanz sowohl der klassischen als auch der alternativen Medizin. Während Schulmedizin (5,6) und Psychotherapie (5,3) klar vorn liegen, erreichen auch Naturheilkunde (5,1) und Homöopathie (3,9) respektable Werte.

Der Klimawandel – eine Glaubensfrage?

TALK – Eine Umfrage zu Fakten und Mythen

Ein zentrales Thema unserer Befragung war der menschengemachte Klimawandel. Mit einem Durchschnittswert von 4,9 zeigt sich: Die Mehrheit glaubt an seinen realen Ursprung – doch zugleich herrscht große Unsicherheit, was die eigene Handlungsfähigkeit betrifft.
Auf die Frage „Wie viel, glauben Sie, können Sie persönlich gegen den Klimawandel tun?“ verteilten sich die Antworten überraschend gleichmäßig:

  • 40 % der Befragten glauben, sie können wenig oder gar nichts tun.
  • Weitere 42 % glauben hingegen, sie könnten persönlich einen Unterschied machen.
  • Der Rest liegt im mittleren Bereich – zwischen Resignation und Hoffnung.

Was bedeuten diese Erkenntnisse?

Diese Zahlen geben wichtige Hinweise darauf, wie Kommunikation in Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Politik gestaltet werden sollten:

  • Vertrauen in Wissenschaft und Medizin ist hoch – dieses Vertrauen sollte gezielt genutzt werden, um komplexe Themen wie Nachhaltigkeit, Gesundheit oder Technik verständlich zu vermitteln.
  • Es besteht ein Bedarf an Empowerment –  viele Menschen wissen nicht, wie sie konkret zum Klimaschutz beitragen können. Hier braucht es klare, machbare Handlungsanleitungen, die Wirkung zeigen.
  • Skeptische Themen dürfen nicht ausgeblendet werden – statt sie zu ignorieren, sollten wir in den Dialog treten – mit Respekt und geprüften Fakten.

Die Umfrage macht deutlich: Wer Menschen erreichen will sollte auf transparente, wissenschaftlich fundierte und zugleich emotional nachvollziehbare Kommunikation setzen.

Die vollständige Studie finden Sie hier!

 

veröffentlicht: 07.04.2025

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